Niederdruckaufkohlen
Die Niederdruckaufkohlung mit anschließender Abschreckung ist eine spezielle Form der Einsatzhärtung. Im Vergleich zum Einsatzhärten im Gas kann durch die Vorteile der Vakuumtechnik die Aufkohlungstemperatur bis 1070 °C gewählt werden. Dadurch wird die Zyklusdauer speziell für hohe Einsatzhärtungstiefen deutlich reduziert.
Beim Niederdruckaufkohlen wird das richtige Kohlenstoffprofil im Werkstück für die jeweilige Einsatzhärtungstiefen mit abwechselnden Aufkohlungs- und Diffusionsschritten präzise eingestellt. Anschließend wird die Charge auf Härtetemperatur abgesenkt und mittels der Hochdruckgasabschreckung gehärtet. Die Werkstücke erhalten durch das Niederdruckaufkohlen eine hohe Randhärte und einen zähen Kern, also optimale Eigenschaften für hohe Belastungen im späteren Einsatz. Durch die Wahl des Acetylens als Aufkohlungsgas und eines sehr niedrigen Behandlungsdrucks wird die Rußbildung, die in früheren Zeiten ein Problem dieser Technik war, vollständig vermieden. Bei der Hanomag Lohnhärterei Gruppe findet das Niederdruckaufkohlungsverfahren am Standort Gommern in einem Ein-Kammer-Vakuumofen statt. Die Ofenkammer besitzt eine Breite von 910 mm. Das maximale Chargengewicht beträgt 1.500 kg.
Vorteile des Niederdruckaufkohlens
- Optimale Gleichmäßigkeit bei komplizierten Bauteilgeometrien und dichter Chargierung
- Randoxidationsfreie Oberfläche
- Saubere und blanke Oberflächenbeschaffenheit (strahlen entfällt)
- Präzise Einstellung der Einsatzhärtetiefen von 0,05 mm bis zu einigen Millimetern